Are you hungry tonight? Mary Jenkins Langston – die Leibköchin des Königs

Foto: wikimedia commons

Am 8. Januar 2011 wäre Elvis Aaron Presley 76 Jahre alt geworden. Die Geschichte ist eine andere und es gibt Elvis Fans, die sind in diesem Zusammenhang nicht gut zu sprechen auf Mary Jenkins Langston, die Leibköchin des Königs. Ihr fettes Essen habe Elvis ins Grab gebracht, so die Unterstellung.

Mrs. Langston, 2000 mit 78 Jahren verstorben, konterte zu Lebzeiten: „He said that the only thing in life he got any enjoyment out of was eating “, sagt sie in der 2008 erstmals ausgestrahlten BBC Dokumentation The Burger and the King von Regisseur James Marsh („Man on wire“): „He’d have butter running down his arms“, alles was Elvis aß musste in Butter schwimmen, notiert Mary Jenkins Langston in ihrem Buch „Memories Beyond Graceland Gate“. 14 Jahre kochte Sie für Elvis Presley und blieb auch nach seinem Tod noch 12 Jahre Köchin der Presley-Familie.

Elvis liebte die heimatliche Südstaatenküche, die sich nicht im Backhähnchen-Eistee-Wassermelonen-Klischee-Menü erschöpft: wer jemals ein gutes Jumbalaya aß, Smoked Pork Sandwiches, goldgelbe Sweetcorn Cakes, charcoal grilled Cheesburgers, Buttermilch-Cornbread und butterzart-feuerscharfe Rippchen, der fühlt mit Elvis.

Schon zum Frühstück gab es ordentlich was aufs Tablett, Elvis liebte es im Bett zu essen, erinnert sich Mrs Langston in einem Interview, und: „…he loved big, country-style breakfasts-say, a plate of about four or five scrambled eggs, a half-pound of sausage or maybe bacon extra-crisp–but not burned, like some’ve said – and, let’s see, about five or six buttermilk biscuits, I think that was about it.“

In der Weihnachtsausgabe der Londoner Sunday Times von 1995 findet sich der Hinweis, dass Elvis Presley gegen 17 Uhr zu Frühstücken pflegte und dabei um die 5.000 Kalorien zu sich nahm. Unglaublich. Am Ende eines jeden Tages soll es der King im Schnitt auf gewaltige 94.000 Kalorien gebracht haben, im vergleich dazu nimmt ein ausgewachsener Elefant lediglich 50.000 Kalorien am Tag zu, vermerkt die Sunday Times: „The diet might have killed if other causes like a drug overdose or a broken heart did not!“

In den Kochbüchern des Königs finden sich die Rezepte dazu, beispielsweise dieses hier: Italian Bread in Butter getaucht, im Ofen gebräunt, ausgehöhlt und mit knusprig gebratenem Speck üppig gefüllt. Der mittlerweile weltberühmten Erdnussbutter- Banane-Toast, in Butter gebraten- war auch keine Leichtigkeit.

Ich denke Mary Jenkins Langston handelte als ergebene, königstreue Angestellte und auch aus Zuneigung, von ihrer Verehrung für Elvis Presley zeugen die Interviews, die sie bis zu ihrem Tod gab. Sie servierte dem traurigen König das georderte Soulfood, auf das es ihm besser gehen möge. Es hat nicht funktioniert.

Happy Birthday Elvis, Heaven counts no calories!

Link:
Eine Online-Sammlung mit Rezepte aus des Königs Küche, sowie eine Übersicht zu allen Elvis-Kochbüchern finden sich auf:

The Ravenous Guide to Eating Like Elvis

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