Mehr als nur Meersalz – Guérande trifft Mecklenburg-Vorpommern

Sel de Guérande

Vor mehr als 15 Jahren wehten der Zufall und die Liebe, ein mächtiges Gespann, den deutschen Studenten Stefan Gemeinhardt an die weißen Salinen-Strände der französischen Atlantikküste. Gemeinhardt arbeitete einen Sommer lang als Erntehelfer bei den Salzbauern von Guérande, denen er bis heute in Freundschaft verbunden ist. Bereits seit 1998 vertreibt er ihr Meersalz in seinem Onlineshop, den ich erst jetzt entdecket habe.

Die Seite ist mehr als ein Shop, sehr ansprechend in der Gestaltung, erfährt man hier in Wort und Bild alles Wissenswerte zu Geschichte und Ernte der berühmten Meersalze: dem knusprigen Fleur de Sel aus Guérande und dem gröberen Gros Sel der Bretagne. Ein Besuch der informativen Seite lohnt sehr.

Auch die Salze die Stefan Gemeinhardt anbietet, sind von besonderer Güte. Da wäre beispielsweise das salinenreine Fleur de Sel seines Freundes Francis. Salinenrein bedeutet, dass das Fleur de Sel keine Mischung von Salzen verschiedener Salinen ist, sondern, quasi sortenrein, nur aus der Saline von Salzbauer Francis kommt. Ich war skeptisch, aber es ist tatsächlich ein Unterschied spürbar: Salzkristalle von gleicher Größe und hohem Ebenmaß knuspern ganz besonders schön auf Tomate und Frühstücksei, ganz ohne maschinelle Siebung.

Doch Stefan Gemeinhardt geht noch einen Schritt weiter, er hat das gröbere Gros Sel geschmacklich veredelt und sich für seine Aromasalze Hilfe aus Deutschland geholt. Die engagierten Bio-Gärter vom Gutshof Boltenhagen in Mecklenburg-Vorpommern beliefern Gemeinhardt mit Kräutern aus ihren essbaren Landschaften. Ich probierte das Salz mit Bronzefenchel und was zunächst ein bisschen grasig roch, entfaltete seine Daseinsberechtigung auf wachsweichem Ei, gebratenem Fisch und einem gebutterten Käsebrot aufs Allerfeinste.

www.meersalz.de

www.essbarelandschaften.de

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