2012 – ein Jahresrückblicksdank

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Nee, is klar, ne: Internet, wissen wir alle, macht ja einsam. Und doof. Habe ich grade wieder gelesen, im Sommerloch 2012 und auf Papier gedruckt. Und wie ich die Tage so sinnend in den Weihnachtsbaum blicke, fällt mir auf: im Rahmen der mir zugeteilten geistigen Möglichkeiten bin ich nicht dööfer geworden – trotz der mir eigenen, ausführlichen und täglichen Nutzung des Internets. Und von Einsamkeit keine Spur. Terminkalender voll, hömma! Lauter Echtweltkontakte. Mit Leuten aus dem Internet.

Und das liegt an Ihnen, liebe LeserInnen, Social Media Surfer, Facebookfreunde, Twitter-Tipper und Internetkulinariker. Wieder einmal haben Sie mich ein Jahr lang vor Verblödung und Vereinsamung gerettet – danke dafür!

Mein Dank gilt zuallererst allen NutriCulinary-LeserInnen, den Treuen, und den vielen Neuen die in diesem Jahr dazu gekommen sind. Eines ist „das Internet“ nämlich ganz gerne mal – ein echter Zeitfresser – und ich danke Ihnen und Euch für eben diese Zeit, für das Interesse, die Kommentare, den Austausch, die Tipps und Zusatzinformationen. NutriCulinary wird immer auch von Euch gemacht.

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Persönlich war mir das Aufregenste im Jahr das Erscheinen meines zweiten Buches „Schlaraffenland“ und ich war ein kleines bisschen in Sorge, wie der Band, der doch ein wenig anders, stellenweise leiser und melancholischer als der Erstling „Monsieur, der Hummer und ich“ ausgefallen ist, bei Ihnen und Euch ankommen würde. Danke, dass Ihr mir Euer Vertrauen geschenkt habt, danke für die vielen herzlichen und warmen Kritiken und Empfehlungen, danke fürs weitersagen und verschenken! Danke, dass Ihr mir ins Schlaraffenland gefolgt seid.

Premierelesung, Restaurant Trific, Hamburg im September, Foto: Daniela Haug

Und das bisweilen durchaus wortwörtlich. Die Schlaraffenland-Lesereisen im vergangenen Herbst werden mir unvergesslich sein. Die Premierelesung im Restaurant Trific war, via Facebook, über Nacht ausverkauft und das sollte so bleiben: sechs ausverkaufte Lesungen alleine in Hamburg, zuletzt vor 120 Zuschauern, rauschende Menülesungen in Köln, Berlin und Düsseldorf, zwei Zusatztermine in Eutin, ausverkauft auch München mit anschließender, kollektiven Stürmung eines italienischen Restaurants – und immer und überall und vorneweg – die Menschen aus dem Internet!

Ich danke Ihnen und Euch, dass ich mich überall, immer sofort willkommen und zuhause fühlen durfte – und ich danke den Veranstaltern, Köchen und Servicemitarbeitern, die wirklich jeden Abend der Tour zu einem besonderen Abend für Gäste und Autor gleichermaßen machten. Ich komm wieder! Und im Frühjahr geht die Reise weiter, ich freue mich auf Cuxhafen, Leipzig, Bochum, Frankfurt a. Main, Überlingen und Saarbrücken!

Vijay Sapre, Sebastian Dickhaut, Inés Guttiérez, Nicole Stich, Stevan Paul- Foodblogger-Panel, Republica 2012. Foto: Ariane Bille

Und auch sonst entpuppten sich die armen, doofen, einsamen Menschen aus dem Internet 2012 mal wieder als echte Macher. Die re:publica war ein rauschendes Fest, erstmals mit Foodbloggern auf der Bühne der fröhlichen Onliner-Tagung, drumherum gute Gespräche, inspirierende Begegnungen – und irgendwer weiß immer, wo in der Nähe dieses ganz besondere Restaurant ist, in dem man jetzt noch prima…danke Euch!

Auf dem Weg zum Foodblogertreffen auf der Buchmesse noch schnell dem Buch der Kollegin Katharina Seiser gehuldigt- die Blogger Goffin und Paulsen.

Foodblogger-Alarm auch auf der Frankfurter Buchmesse – aus dem „Kaffee für Drei“ wurde 2012 ein imposanter FoodbloggerInnnen-Auflauf, freundlich unterstützt vom Tre Torri Verlag der uns einen Tisch im Messerestaurant frei hielt, wie auch für New Zealand-Wein, die für uns eine komplette Schnupper-Weinreise entkorkten.

Unvergessen auch der „Burger-Monday“, Menschen aus dem Internet organisieren sich, treffen sich in London, sind zusammen unterwegs auf einer sehr, sehr schönen Mission, nachzulesen hier im Blog!

Krönender Jahresabschluss war dann für mich der zweimeilenladen, erfunden und erdacht von Internetmenschen und dann sehr kohlenstoffweltig umgesetzt.

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Als die Betreiber Nick und Wolfgang mich dazu holten, um für den temporären Pop up Store für regional(st)e Produkte die Food-Ecke zusammen zu stellen, war das genau jene Form von Ideenschmiede, Zusammenarbeit und Inspiration, die einem „dieses Internet“ bisweilen zuteil werden lässt. Hier der Film zum Laden, von Hurra!-Vlogerin Eva Schulz:

H** in Hamburg – der Pop-up-Store from Eva Schulz on Vimeo.

Ebenfalls in diesem Jahr erschienen das neue Tim Mälzer Kochbuch „Greenbox“, dass ich nicht nur als Foodsytlist mitproduzieren, sondern auch als Autor komplett schreiben durfte – ein Nachbericht über dieses großartige Projekt findet sich hier im Blog.

Männer die auf Ziegenkäse starren, Foto: Matthias Haupt

Selbst veröffentlichte ich 2012 noch ein sehr fleischliches Magazin aus der Reihe „Lust auf Genuss“ und kurz vor Weihnachten sind meine gesammelten Deutschstunden aus dem effilee-Magazin als schönes Bookazine erschienen – danke für Eure Vertrauen, die vielen schönen Rückmeldungen und nachgekochten Rezepte, die sich überall im Internet finden – die Berichte und Fotos aus Euren Küchen sind mit immer schönstes Lob.

Alles in allem beschleicht mich die Vermutung, dass wir alle auch 2013 weder verblöden, noch an Einsamkeit eingehen werden. Ich freue mich jetzt schon auf die Zeit mit Ihnen und Euch, die Beiträge, Fotos, Kommentare und Rezepte, die Empfehlungen, die Echtwelt-Treffen, die Gespräche und die neuen Projekte die sich ergeben werden – weil wir uns aus dem Internet kennen.

Kommen Sie gut rüber, kommen Sie gut rein, wir lesen uns allerspätestens im neuen Jahr!