Neues Magazin: Food&Farm – vom Feld auf den Teller! (“Mag ich, mach ich.”)

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Manchmal muss man in die Ferne ziehen um seine Sicht auf die Dinge daheim zu schärfen. So ging es mir im vergangenen Jahr während einer inspirierenden Reise nach Japan, bei der mich ganz besonders die kulturphilosopischen Aspekte der dortigen Küche interessierten, die allesamt seit Jahrhunderten jene Tugenden in sich tragen, die in unseren Küchen eben erst und nur langsam modern zu werden scheinen. Nachhaltigkeit beispielsweise, Regionalität, Achtsamkeit und Konzentration auf das Produkt.

Kochen, das beginnt für Japaner mit dem Bauern auf dem Feld, mit dem Fischer im Boot, eine Produktküche, in der die Kunst des Koches in der reduzierten, optimalen Zubereitung und Präsentation bester Produkte liegt. Lob gebührt in Japan „allen Beteiligten“ an einem gelungenem Mahl. „Farm to Table“ ist bei uns die modische Formel für diese wichtige und gewachsene Symbiose zwischen Produzent, Produkt und Koch, einer Symbiose die in Japan eng und persönlich ist, oft über Generationen arbeiten Köche und Restaurants mit ihren Lieferanten, mit Fischern, Bauern und Züchtern zusammen.

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Diesem Umstand wurde in heimischen Foodmagazinen bislang eher am Rande Aufmerksamkeit geschenkt und ich freue mich riesig, dass es jetzt ein neues Genuss-Magazin gibt, dass sich in allen Teilen der Farm to Table -Philosophie verschrieben hat. Vorgestellt wurde FOOD & FARM („Vom Feld auf dem Teller”) diese Woche im Koch Dich Glücklich in München, hier ist auch der Deutscher Landwirtschaftverlag zuhause, aus dessen geballter Fachkompetenz die Idee für das Magazin erwachsen ist.

200416_FF__A5X0851 FOOD & FARM Chefredakteur Hans Wörle, Foto: Johannes Simon

Chefredakteur Hans Wörle begrüßte zur Premiere zwei Dutzend FoodbloggerInnen in München, stellte Redaktion, Team und Idee bei Schrobenhausener Spargel aus dem Pergament, Kartoffeln vom HartlHof und Roastbeef vom bayerischem Weide-Angus vor (perfekt zubereitet vom Kollegen Vincent Fricke!).

200416_FF__A5X0793 Paulsen (Haarproblem), Artidirektor Talla (Stromproblem), Foto: Johannes Simon

Das ansprechend-elegant gestaltete Magazin (Artdirektor Christian Talla) zeigt und beschreibt erhellend den Weg unserer Speisen, unserer Nahrung: vom Acker auf den Teller, vom Ursprung in die Küche. In einem zweiten wichtigen Schritt, gibt es jeweils Anleitungen zum aktiv werden und selber machen (“Mag ich, mach ich”). Vom Miet-Acker über Tier-Patenschaften, von Food-Gardening und City Farming bis zur Feldplanung für Einsteiger und die eigene Hühnerhaltung spannt sich der Themen-Bogen – selber machen, hausgemacht! Dafür bietet dieses Heft neben reichlich Wissen auch Antworten und Anleitungen, für jedes Niveau und die unterschiedlichsten Möglichkeiten und Ansprüche.

Dazu gibt es Warenkunden, bspw. Wildkräuter und Rinder (Rassen, Fleisch und Innereien) aber auch Erdkunde im Wortsinn! und Produzentenportraits, wie etwa das über eine Hofgemeinschaft in der fränkischen Alb, die sich der Ziegenhaltung verschrieben hat – gefolgt von einer reich bebilderten Anleitung zur Frischkäseherstellung für daheim.

200416_FF__A5X0782 Vincent Fricke kochte bei der Premiere, Foto: Johannes Simon

Biosiegel werden erklärt und Brücken geschlagen, etwa wenn konventionelle Landwirtschaft und Tierhaltung angesprochen und erklärt wird – Aufklärung statt einfaches Weltbild und erhobener Zeigefinger, das ist und soll eine Stärke des Magazins sein, man will, wird und muss sich auch reiben dürfen, bei diesen Themen.

Und FOOD & Farm sieht auch über den eigenem Felder-Rand hinaus, beispielsweise mit einer Reportage aus der krisengebeutelten griechischen Landwirtschaft – entgegen aller Befürchtung ist das eine Geschichte über Mut, Zuversicht und Chancen.

Ich freue mich sehr, das auch ich als freier Mitarbeiter gelegentlich Beiträge beisteuern werde, künftig betreue ich im Heft die Rubrik „Ein Buch, ein Blog“, in der ich zum Auftakt Hendrik Haase portraitiert habe. Nicht zuletzt gibt es auch überall und immer wieder Rezepte im Magazin und auch da haben wir die ein oder andere Idee gemeinsam entwickelt, da wird es künftig auch neue, spannende und hoffentlich schmackhafte Ansätze geben.

FOOD & FARM erscheint (mit einem Extraheft zum Thema Kartoffeln!) erstmals am 28.April und dann alle zwei Monate. Erhältlich ist es am Kiosk und das heft kann natürlich jetzt schon online bestellt und/oder abonniert werden:

Food & Farm Homepage

Wer nichts verpassen will, kann sich auch auf Facebook mit dem Team der Redaktion und den freien Mitarbeitern vernetzen und ist immer auf dem Laufenden:

Food & Farm auf Facebook

Dabei sollen die Homepage und der Facebook Auftritt immer auch Mehrwert und Weiterführung über Heftinhalte hinaus liefern. Ich bin gespannt, wie Ihnen und Euch das neue Magazin gefällt! Anregungen, Lob und Kritik gerne auch hier in der Kommentarspalte!