Küchenmusik: Es ist eh alles immer schon so traurig – Spirit, das neue Depeche Mode Album – und was dazu zu kochen ist.


Es sind dann doch Depeche Mode geworden, jene Band, die geblieben ist, mich mein Leben lang schon begleitet, seit ich 1981, als Zwölfjähriger, erstmals das Speak & Spell Album hörte.

Viele Musikstile und Bands habe ich später noch kennen gelernt, und die Reise dauert an, jedes neue Depeche Mode Album ist aber wie der Besuch eines alten Freundes: schön Dich zu sehen ruft man und freut sich aufrichtig, klopft dann ab, ob und wie man sich verändert hat, nur zum Besten hoffentlich und immmer auch ein bißchen die Hoffnung auf einfach: „noch ganz der Alte!“

Das 14. Studioalbum von Depeche Mode heißt Spirit, ist produziert von James Ford („Simian Mobile Disco“) und lässt sich zusammenfassen unter der Überschrift:

Pomp, Weltschmerz und die Umstände

Mit Spirit gelingt der Band der Soundtrack zur aktuellen politischen Weltenlage und das kann einem schon mal das Gemüt verdunkeln. Der Ruf „Where’s the revolution“ ist dann auch eher ironischer Art, man ist es leid, und das zu Recht.

Es finden sich leuchtende Perlen in der Düsternis des Albums, die Balladen gehören diesmal nicht dazu, es ist ja eh alles schon so traurig. Es ist erstmal die Singelauskopplung, die ist gut gewählt, allgemein-populäre zugänglicher wird’s nämlich nicht mehr.


Das Video zur Single Where’s the revolution vom genialen Anton Corbijn

Der Opener Going Backwards (!) ist klasse, groß finde ich Cover me, ein Track der sich im letzten Drittel zu einer modernen Verbeugung vor Jean Michel Jarre auswächst, ein Teppich, es tuckert herrlich. Ebenfalls groß ist So much love , wie eine Erinnerung an die Zeiten von Construction Time Aagain und A Broken Frame und Black Celebration, den, für mich, nach wie vor besten Frühwerkplatten der Band.

Überhaupt, tönen da nicht überall historische Synthesizersounds und Keyboards? Ja, weiß mein Freund der Hoschmeista, Depeche Mode-Geschichtsbeauftragter im Hause Paul, bestätigt, dass die Band seit einigen Alben schon teils wirklich abenteuerlich alte Synthesizer-Technik sammelt und verwendet, so richtig mit Löten und Stecken noch!

Die alten Sounds glänzen im neuen Gewand und es ist wie jedesmal, wenn ein neues Album von Depeche Mode erscheint, Pauschal-Kritik wäre stark verfrüht, denn wie oft schon, hat sich ein neues Depeche Mode Album mit der Zeit zu einer musikalischen Schatzkammer entwickelt. Einige Edelsteine funkeln jetzt schon auf Spirit.

Was dazu zu kochen wäre? Ehrlich gesagt: nix! Ein Drink wäre schön jetzt und zwar einer der symbolisch für dieses Album ist: etwas Wodka zur Befeuerung der die Schwermut, eisgekühlt als Sorbet gereicht und dann aufgegossen mit feinstem, perlendem Winzersekt eines sehr guten Jahrgangs.

Wodka- Minz Sorbet „Spirit DM“ mit Winzersekt

für ca.1200 ml

2 Blatt Gelatine
1 Liter Wasser
250 g Zucker
8-10 Zweige frische Minze
Saft 1 Limette Limettensaft
100-150 ml Wodka
eiskalter Winzersekt
Minzeblättchen

Zubereitung:

1. Gelatine in kaltem Wassser einweichen. 1 Liter Wasser mit Zucker kochen, bis sich der Zucker gelöst hat. Die Minze zugeben und 5 Minuten ziehen lassen. Minze entfernen. Dier Gelatine trocken ausdrücken und im heißen Sud auflösen. Mit Limettensaft und Wodka würzen.

2. Die Sorbet-Masse abkühlen lassen, dann in eine Eismaschine (siehe Tipp) füllen und ca. 20 Minuten gefrieren lassen. Vom Sorbet mit einem Esslöffel Nocken ausstechen, oder das Sorbet mit einem Spritzbeutel mit Lochtülle in gefrorene Gläser spritzen. Etwas eiskalten Sekt angießen und evtl. mit kleinen Minzeblättchen dekorieren.

TIPP:
Wer keine Eismaschine hat, kann das Sorbet in einer großen Metallschale im Tiefkühler frieren. Das Sorbet braucht dann ungefähr vier Stunden, dabei ist es wichtig, das Sorbet immer wieder mit einem Schneebesen gut durch zu rühren, so wird das Sorbet geschmeidig und erhält seinen feinen Schmelz.