Hier ist es, das Buch von dem ich nicht dachte, dass ich es je schreiben würde. Meine Liebe zur japanischen Küche ist eine alte und gewachsene Liebe, seit den Neunziger Jahren fasziniert mich die japanische Küche auch als gelernten Koch – zur Blütezeit der sogenannten Euro-Asiatischen Küche in Deutschland kam ich erstmals in Berührung, mit der Philosophie, den Küchentechniken und Rezepten der japanischen Küche. Eine Reise nach Tokio entfachte die alte Liebe neu, hier in der Millionenstadt lernte ich alle Richtungen und Variationen der japanischen Küche kennen, besuchte und beobachtete Meister der japanischen Küchenkunst bei der Arbeit, genoss das seelenwärmende Essen in Ramen-Bars und Izakays, entdeckte Sushi und Tempura neu, probierte die japanische Hochküche, war zu Gast in vielen Küchen, auf Märkten und in riesigen Lebensmittelabteilungen.
Es wäre mir dennoch im Leben nicht eingefallen, ein Buch zur japanischen Küche zu schreiben, als langnasiger gaikokujin – „Mensch aus dem Ausland“ – zu groß der Respekt vor der japanischen Küche, die soviel mehr ist, als eine Länderküche, sie ist eine Philosophie. Nun ist Respekt eine gute Sache, wenn er aber in überzogenem Maße die Weiterentwicklung der Dinge verhindert, sollte man nochmal drüber nachdenken. Das tat ich, als der Hölker Verlag vor zwei Jahren am mich herantrat, ob ich nicht ein Buch zur japanischen Küche schreiben wolle? Ich dachte nach und sagte dankend ab. Es ist den Hölkers zu verdanken, dass dieses Buch nun doch erscheint, denn der entscheidende Twist, kam vom Kochbuch-Team: was wäre, wenn wir ein Japankochbuch entwickeln würden, für zuhause, für hier – ein Japankochbuch, das erstmals zeigt, wie unkompliziert, wie machbar, wie überraschend schnell und alltagstauglich die japanische Küche ist, wenn man die richtige Anleitung hat.
Ich war euphorisch, doch: wie gelingt die Annährung an eine so reichen, philosophischen Kochkultur, als „Fremder“, als Besucher aus einem anderen Kulturkreis? Wie nähert man sich, auch als erfahrener Koch, als Kochbuchautor, der traditionellen japanischen Küche? Einer Küche, die seit 2013 Teil des Weltkulturerbes ist, eine Ehre, die bislang nur noch der französischen Küche zuteil wurde. Ich setzte auf Wissensdurst und machte mich mutig ans Werk. Ich las stapelweise Literatur zur japanischen Küche, verbrachte Wochen in meiner Versuchsküche, wurde selbst wieder zum Kochschüler und stand damit in der guten japanischen Tradition des „lebenslangen Lernens“. Und ich lernte dazu, probierte – und entwickelte dabei für dieses Buch eine authentische, echt japanische Basis-Küche, die auch Zuhause nachvollziehbare ist.
Eine zeitlose Küche, die gut in unsere Zeit passt, denn in Japan pflegt man seit ein paar Jahrhunderten schon jene kulinarischen Tugenden, die hier bei uns noch nicht so lange entdeckt und bewusst gelebt werden: regionale und saisonale Produktküche, mit besten, natürlichen Zutaten, die Vielfalt einer grünen Gemüseküche. Die wundersam befriedende Wirkung hausgemachter Brühen und Suppen, dampfender Ramen-Nudel-Schalen. Die Entdeckung von rohen, knapp gegarten oder fermentierten Produkten in einer Küche die ihre Würze aus frischen Kräutern gewinnt, aus intensiven Miso-Pasten, mit Sojasauce und angenehm scharfem Ingwer, fruchtiger Süße und feiner Säure. Eine Küche in der Nachhaltigkeit und Achtsamkeit eine Grundphilosophie sind, vom Feld bis in die Küche, von der Zubereitung bis zur elegant-liebevollen Präsentation der Speisen – für Gäste, für sich selbst.
Alle Rezepte bestechen durch ihre unkomplizierte Machbarkeit, es sind auch keine Rieseneinkäufe oder schwer erhältlichen Zutaten von Nöten. Alles was Sie brauchen, um Zuhause japanisch zu kochen, finden Sie auf dem Wochenmarkt, dem nächsten Supermarkt, im Asialaden und im Netz. Und weil man selbst dazu manchmal keine Lust hat, gibt es zu jedem Rezept einfache Alternativen für den Alltag, ich erkläre wie man viele Produkte der japanischen Küche auch selber machen kann und nicht kaufen muss.
Ein größeres Kapitel erklärt Warenkundliches und bietet Alternativen an, in Reiseberichten und Wissenskapiteln erkläre ich Hintergründe und Philosophie der unterschiedlichsten Säulen der japanischen Küche. Herzstück sind natürlich die Rezepte, die ich für dieses Buch entwickelt und gekocht habe, liebevoll, detailreich und authentisch in Szene gesetzt von Stylistin Meike Graf, traumschön fotografiert von Fotograf Andrea Thode, der mit Licht malen kann. Die Illustratorin und Graphikern Gesa Sander hat dieses wunderschöne Buch gestaltet. Zu danken ist an dieser Stelle auch meinen Japan-affinen Testlesern, die streng mit mir ins Gericht (sogar in jedes Gericht!) gingen: Nicole Klauß, Roberta Schneider und Dr. Malte Härtig. Sophie Schweiger vom Hölker Verlag behielt in allen Lektoratsphasen den Überblick!
Ab jetzt gelingt die grüne Küche Japans, gelingen Ramen-Nudelsuppen, Miso-Brühen, Sushi, Sashimi, Teriyaki, Bento, Tempura und Matcha-Sweets – auch Zuhause. 80 Rezepte der japanischen Küche, Schritt für Schritt erklärt, oft überraschend schnell in der Zubereitung, immer aber ein Wohlfühl-Genuss, der Energie und Kraft schenkt – zu jeder Gelegenheit, im Alltag und an jedem Tag.
Meine japanische Küche
Rezepte für jeden Tag
von Stevan Paul
Oh, ich freu mich so! Das wird toll. Und lecker.
Danke Anne, viel Vergnügen!
Das ist ja eine ganz tolle Idee! Ich liebe die japanische Küche, fand sie aber zum Nachkochen für zuhause zu kompliziert, zu verkopft. Das Kochbuch interessiert mich brennend und ich freue mich, dass Du doch noch zugesagt hast! Weil Deine (Koch-)Bücher nämlich allesamt überzeugen.
Genau darum gehts Julia, ich freu mich, vielen Dank!
Herzliche Glückwünsche! Das klingt nach einem sehr, sehr bereichernden Buch – für Dich, für uns alle. Das lege ich mir bestimmt zu!
Glückwunsch! Darauf habe ich schon seit deiner ersten Ankündigung gewartet 🙂 Mal sehen ob die japanische Küche und ich nun doch noch Freunde werden 🙂 Wird gleich bestellt!
Danke Dir Sascha, viel Vergnügen damit!
Das hast du sehr schön beschrieben und das Buch ist wirklich wunderschön! Herzlichen Dank für deine unglaublich akribische Autorenarbeit und deine leckeren Gerichte!
Und die qualität des Fotodrucks ist nachwievor atemberaubend! 😍
Danke Dir Andrea!
ist sofort auf meine Wunschliste gewandert. Bin gespannt !
Klasse Artikel, da freut man sich schon vorab aufs Essen 🙂
Wo kaufst du denn deine schönen Küchenutensilien? Da sind ja echt ein paar Perlen dabei!
Danke! Das sind geliehene Items aus Requisitenverleihen, das schöne Geschirr ghört leider nicht uns.
Sehr schön, ich bin gespannt.
Wird es denn auch eine Lesereise geben? 🙂
Hallo Anni, wir schauen gerade ob und wie sich aus dem Buch ein schöner Abend Schmieden lässt, Lesestoff ist ja drin und wir denken über Dias nach – hier und im Blog wird das dann sicher bekannt gegeben. Viel Spaß mit dem Buch!
Phantastisch! Sofort bestellt und halte es nun endlich in den Händen. Es ist bereits haptisch ein Vergnügen und nach dem ersten Durchblättern ist mir ziemlich klar, dass nun die japanischen Kochwochen beginnen. Vielen Dank für das nächste phänomenale Kochbuch aus der Feder Paul!
Das freut mich sehr Kathrin, vielen Dank und viel Vergnügen beim Kochen!
Die Bider sind der Wahnsinn! Sieht so lecker aus! Wirklich ein toller Beitrag und tolles Buch über die japanische Küche!
Beste Grüße
Swen
Vielen herzlichen Dank, Swen!
Ich werde vor Begeisterung ja panisch! 😉 Sieht toll aus!
Hallo, Stevan,
gibt es eigentlich eine Möglichkeit, auf der Buchmesse ein von Dir signiertes Exemplar zu bekommen?
Liebe Grüße, Sus