Kleingärtners of the world, unite and take over!

Jedes Jahr, wenn der Frühling kurz in Hamburg vorbeischaut, erfährt die ansonsten harmonische Beziehung zwischen der Liebsten und mir eine Zerreissprobe, immer dann, wenn die Verteilungskämpfe um die
Balkonfläche beginnen. Der Balkon ist winzig. Es geht um Zentimeter. Die Liebste will: „es schön.“ Ich will: „eigenes Gemüse anbauen, wir werden Selbstversorger!“

In den vergangenen Jahren bewies ich wenig Verhandlungsgeschick, es wurde mir jeweils ein Blumenkasten mit Küchenkräutern zugebilligt. Kein Vergleich zu 2008, wo ich mal so richtig loslegt habe, auf dem Balkon und beachtliche Ernteergebnisse einfahren konnte (Gurken!, Tomaten!).

Dieses Jahr plane ich die Durchsetzung meiner Interessen, zwei ungeheuer interessante Angebote haben meine Sehnsucht nach Balkon-Gemüse beflügelt:

Für den bequemen Stadtgärtner: Balkongemüse to go!

Schon länger konnte man bei Jule & Henry Vickery auf dem Gut Schäferhof in Appen bei Hamburg oder in der Fischbeker Heide für einen Sasionbetrag ein Stück Land erwerben und dort selbstverwaltet bis zu 25 verschiedene Gemüse ziehen.Dieses Jahr bringt Familie Vickery den Acker zu uns nachhause! Zertifizierte Öko-Erde wird in Lärchenholzkisten geliefert, mit Wasserspeicher, Bio-Saatgut und Anbauplan. Ernten ohne ackern, nennen es die Vickerys und ich finde die Idee sensationell! Derzeit wird eine Kiste verlost! Unter „Brandaktuell“ finden Sie alle Infos und können Kontakt aufnehmen:

www.gaertnernmachtgluecklich.de

Für Selbstversorger: das Balkongemüse-DIY

Wer lieber alles selber plant, kann kostengünstig Gemüse in alten Obstkisten pflanzen! Wie das geht wird im Buch Selbst Angebaut (edel 2013, 14,95 €) von Marian Flint genau erklärt. Es waren weniger die alltagstauglichen, und überwiegend vegetarischen Gerichte, die mich für das ursprünglich niederländische Lizenzbuch einnahmen, sondern die hübsch illustrierten Schritt für Schritt-Anleitungen und ausführlich erklärenden Texte zu jedem einzelnen Gemüse. Toll!

www.edel.com/de/buch/release/marian-flint/selbst-angebaut/

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  1. Ich habe auch schon losgelegt und dieses Jahr bin ich auch gaaaanz groß im Geschäft!

    Auf dem Balkon das üblich, eine riesen Ansammelung an Tomaten (mindestens 6-8 Sorten), dazu noch die Kräuter (am Sonntag ausgesät), Gurken waren letztes Jahr ein “geht so”, dafür gibt es dieses Jahr Schlangenbohnen. Der Mangold war letztes Jahr ein Wahnsinn – und er wächst gerade schon wieder… Kann ich nur jedem empfehlen, passt in einen etwas größeren Blumentopf und wächst sehr gut. Und genauso toll klappt es mit Rucola und Feldsalat, die wachsen auch immer wieder nach 🙂

    Und mein neues Projekt – eine riesen Kiste mit 350 ltr vor der Haustür! Gestern Mairübchen, Radieschen und Karotten ausgesät und jetzt warte ich gespannt!

  2. Diese Revierstreitigkeiten kommen mir so bekannt vor. Wir nämlich auch.
    Der Mann möchte regelmäßig die exotischsten Dinge anpflanzen (wenn sie erstmal keimen, bin ich natürlich diejenige, die sich kümmern muss, um sie zur Frucht zu bringen), ich dagegen träume von sinnvollem Gemüse, das wir dann auch essen. Und davon, dass die Blühfarben zueinander passen. Regelmäßig suche ich die Blumen nach wunderbaren Farbharmonien aus und dann klatscht der Mann irgendwas Grellrotes hinein oder etwas Gelbes (Farben, die ich traditionell nicht verwende).

    Es ist schrecklich (aber dann wieder auch so richtig schön).

  3. Revierkämpfe gibt es auf unserem Balkon zum Glück keine, nur zu wenig Platz. Wir sind uns einig, dass 2 Blumenkästen einfach so nur für’s Auge blühen dürfen, während jeder restliche Quadratzentimeter mit Essbarem vollgestopft wird. Letztes Jahr drängelten sich 5 Tomatensorten in einem Kasten (sind alle geworden). Salate oder Gemüse habe ich noch nie probiert, aber die Kisten-Variante gefällt mir gut. Vllt. probiere ich das aus. Danke für die Anregungen … und viel Erfolg beim Revierkampf!

  4. Ja, ja, diese Kämpfe kenne ich auch. Wobei der Turbohausmann eher der ist, der wenigstens einen Platz für die Liege haben will. Wozu? Er wird ja eh dauernd eingeteilt zum Gärtnern und hat keine Zeit zum Herumliegen! 😉

  5. ich beschränke mich auf das “kleingärtnern” von Kräutern, … von sehr vielen exotischen Kräutern auf meiner kleinen Dachterasse. So z.B. Lemonanis-Kraut, Gewürztagetes, Zitronenverbene, verschiedene Basilikum- und Thymiansorten etc. Meine Kräuter-Rezepte findet man bei syringa-pflanzen.de unter Tipps und tricks

    1. Gute Idee, Stephan, statt Gemüse einfach seltenere Kräuter anzubauen, das klappt wahrscheinlich sogar auf dem Fenstersimms.

  6. Und dann gibt es doch jetzt diese Pflanzsäcke, die man auch noch an die Wand hängen kann – eignen sich angeblich hervorragend für Kartoffeln, aber auch Erdbeeren etc.
    (Memo to self: Tomatenpflanzen besorgen! DRINGEND!)

  7. […] Grü­ner Dau­men: Mit den ers­ten Son­nen­strah­len im Früh­ling ent­de­cken viele Food­blog­ger ihr Klein­gärt­ner­herz — auch, wenn nur eine win­zige Bal­kon­flä­che zur Ver­fü­gung steht. Ste­van von Nut­ri­Cu­li­nary setzt heuer auf „Bal­kon­ge­müse to go“ und auf die Do-it-yourself-Variante in alten Obst­kis­ten. Nut­ri­Cu­li­nary […]

  8. Oh je, ich bin schuldig. Ich habe diese Revierkämpfe um Balkon und Garten auch schon ausgefochten. Allerdings habe ich dabei die “Ich-will-Gemüse”-Haube auf und mein Mann möchte Geranien 😀

    @Projektmanagerin: Die Pflanzsäcke sind eine gute Idee. Die muss ich mir auch einmal holen. Aktuell habe ich nur einen Kasten mit Kräutern erobert, aber vielleicht kriege ich noch ein bisschen Platz.

    Die Geranie muss weg!

  9. Wenn ich so aus dem Fenster schaue kann ich mich schon zum Teil zu dieses Jahreszeit an den “Auswüchsen” dieses Trends erfreuen. Berlin ist an diesem Punkt Vorreiter.
    Jetzt muss ich aber wirklich mal etwas Pflanzen.

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