Vietnam! – eine kulinarische Reise (2): Straßenküche in Ho Chi Minh Stadt (Saigon) und ein Meeresfrüchte-Essen bei den Fischern von Phu Quoc

Auf Einladung von Red Boat Fish Sauce nahm ich Anfang November an einer kulinarischen Pressereise durch Vietnam teil: Stationen unserer Reise waren die Märkte, Straßenküchen und Restaurants von Ho Chi Min Stadt (Saigon) im Süden, die Insel Phu Quoc und die Hauptstadt Hanoi, im Norden des Landes. Das war spannend und es ist mal wieder Zeit für einen Unterwegs-Mehrteiler auf NutriCulinary! Und zwar mit neuem, übersichtlicher strukturiertem Story-Layout, mehr Bilder, straffere Texte (ich komme schneller auf den Punkt, damit ihr schneller informiert seid) – lasst mich gerne wissen, wie die Neuerungen bei Euch ankommen.

Strumpf-Kaffee in Saigon

Nach einer erholsamen Nacht ist der Jetlag schon überwunden, der Tag startet in den Gassen von Saigon mit einem traditionellen „Strumpfkaffee“ – Cà Phê Vợt gebrüht im „Strumpf“ einem langen Stoff-Filter in dem das Kaffeemehl mit kochendem Wasser vom Holz-befeuerten Ofen überbrüht wird – es duftet herrlich. Schnell füllt sich die Gassen mit Menschen auf Mopeds, die geduldig auf ihre Kaffeebestellung warten. Eine Ordnung ist nicht zu erkennen, doch niemand wird vergessen, keiner ist ungeduldig – alle freuen sich auf den köstlichen Kaffee, der wie der klassische Cà Phê sữa đá wahlweise heiß oder über Eiswürfeln genossen wird, immer aber mit dieser herrlich süßen Kondensmilch.

Schnecken-Frühstück bei der alten Dame

Unser Reise-Kompagnon The Duc Ngo betreibt in Berlin und Baden, hocherfolgreich insgesamt zwölf panasiatische Restaurants mit den unterschiedlichsten Konzepten, er hat vietnamesische Wurzeln, spricht die Sprache – er ist es, der uns auch in den kommenden Tagen immer wieder auf Straßenstände aufmerksam macht, großzügig und ungefragt auch direkt immer ein paar Probierportionen für die Crew ordert. Wer nicht an den zahllosen Straßenküchen auf den Bürgersteigen der Städte halt macht, verpasst Vietnam – und wir lernen, dass auch unsere sehr deutschen Sorgen um die Hygiene unbegründet sind, überall wird ausgesprochen sauber gearbeitet und 8,5 Millionen Saigoner essen täglich „auf der Straße“.

Bei einer elegant gekleideten älteren Dame mit Hut essen wir eines der eindrücklichsten Gerichte unserer Reise: Schnecken, eine Art Schnecken-Ragout, elegant geschärft mit Chili und schwarzem Pfeffer, tiefwürzig, mit einer feinen Süße, mit Knoblauch, Ingwer, Schalotten, frischen Kräutern – es ist ein perfektes Gericht.

Than Dinh Market

Auf dem Weg zum Than Dinh Market treffen wir auf einen fahrenden Händler, der eine große glänzende „Plancha“ auf seinen Schubkarren gebastelt hat, drauf brutzeln knusprige Reisküchlein ihrer Vollendung entgegen – sieht aus und riecht ein bißchen wie Reibekuchen und wird im Bananenblatt gereicht. Gut wenn man immer ein Fläschchen Red Boat Fish Sauce dabei hat, damit beträufelt, hebt der Kuchen richtig ab!

Der Than Dinh Market (Hai Ba Trung Straße, Bezirk 1) gehört zu den größten und bekanntesten Märkten in Saigon, seit 1926 kaufen hier vor allem auch Einheimische ein.

Wir lernen einen ganz besondere Köstlichkeit kennen: Đậu Hủ Nóng – morgenfrischer samtiger Tofu-Pudding, der mit Kompottfrüchten und Ingwersirup gereicht wird. Vergessen Sie Porrridge.

Gastgeberin Tiffany Pham läd zu einer duftenden, chinesisch inspirierten, Pho mit Schweinefleisch, Gehacktem und Röstzwiebeln, in einem der zur Straße hin offenen Restaurants, die sich an der Peripherie des Marktes finden – derweil The Duc und Martin sich an ein paar Hühnerfüßen probieren.

Etwas später stoßen wir in einer Gasse (Pho Chay Nhu: 54 Truong Quyen St, Phuong 6, District 3) auf einen kleinen Laden, der sich auf die Herstellung vegetarischer Pho Suppen spezialisiert hat – die Suppen mit vielen Pilzen und einer Einlage (rechts) mit Reisnudeln, Gemüsen und getrockneten Tofublättern, schmeckt erstaunlich Umami! Ab zum Ho Chi Minh Flughafen!

Meeresfrüchte-Essen bei den Fischern von Phu Quoc

Nach einem kurzen Flug von einer guten halben Stunde landen wir auf der tropischen Insel Phú Quốc im Golf von Thailand. Die Insel mit ihren Palmenstränden und tropischen Wäldern gehört zu den Traum-Inseln Vietnams, sie ist aber auch die Heimat der Red Boat Fish Sauce unserer Gastgeber. Für den kommenden Tag ist eine Fahrt aufs Meer geplant, wo die Fischer jene proteinreichen schwarzen Anchovis fangen, die diese Sauce so besonders machen. Wir werden auch die Produktion sehen, wo die Sauce aus zwei Zutaten, Fisch und Salz, in großen Holz-Fässern zur Vollkommenheit reifen.

Doch zunächst erwartet uns am Abend ein Essen auf dem schwimmenden Fischer-Dorf Ham Ninh, dass über eine langen Steg erreicht werden kann. Hier haben die Fischer der Insel provisorische Restaurants aufs Wasser gebaut, es schaukelt schön! Kaltes Dosenbier wird aus Kühltaschen gereicht, auf den Tisch kommen Meeresfrüchte, die kurz zuvor noch in großen bewässerten Bassins zu bewundern waren und jetzt schlicht auf Gasbrennern in in Salzwasser gekocht werden.

Besser geht es nicht, frischer geht es nicht – es ist eine Lehrstunde guter Produkte die alleine durch ihr natürliches Aroma begeistern. Zu Muscheln, Meeresfrüchten, Klamar, Krabben, Langustinen und Bärenkrebsen mit Erdnuss und Chili, werden Fischsauce gereicht und die traditionelle Mischung aus Salz, frisch geschrotetem, schwarzem Pfeffer und Limettensaft – eine sensationelle Dreifaltigkeit zu den Meeresfrüchten, die zart nur in den Dip gestippt, und dann gegessen werden. Unglaublich gut, das klau ich für zuhause!

InterContinental Phu Quoc Long Beach Resort

Später checken wir im InterContinental Phu Quoc ein, einem luxuriösem Resort am Palmenstrand, dessen ganze Pracht wir erst am nächsten Tag erfassen.

An diesem Abend beeindruckt bereits diese gewaltige Architektur, die großzügigen Zimmer …und ein letztes Bier an der Strandbar macht Laune auf die nächsten Abenteuer, morgen gehts raus aufs Meer!

Hier geht es weiter:

  1. Teil, Ho-Chi Minh-Stadt (Saigon), 14 erste Teller
  2. Teil, Saigon Streetfood und Meeresfrüchte auf der Insel Phu Quoc
  3. Teil, Besuch auf dem Red Boat und das große Kochen auf Phu Quoc
  4. Teil, Hanoi, Bun Cha und ein Kochkurs bei Monsieur Corlou

Offenlegung: Pressereise auf Einladung von Red Boat Fish Sauce. Ich danke meinen Gastgebern für die Möglichkeit über das kulinarische Vietnam berichten zu können. Eine Einflussnahme erfolgte nicht, denn ich bin längst und war schon vorher Fan von Red Boat Fish Sauce – warum das so ist, erzähle ich im dritten Teil der Serie, dann geht es auf die Insel Insel Phu Quoc, der Heimat der Fischsauce.

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